Überspringen zu Hauptinhalt
Peter-Hille-Gesellschaft e.V.  ·   0160 97935646

Am 13. September 2013 vergab die Peter-Hille-Gesellschaft zum dritten Mal den Nieheimer Schuhu. Peter-Hille-Literaturpreis: Der Preisträger ist Wiglaf Droste, geboren in Herford. Die Preisverleihung fand im Sackmuseum in Nieheim statt. Die Laudatio hielt Fritz Eckenga.

Erwin Grosche, Wiglaf Droste, Fritz Eckenga
Erwin Grosche, Wiglaf Droste †, Fritz Eckenga

Wiglaf Droste wurde 1961 in Herford geboren und ging nach seiner Gymnasialzeit von Westfalen nach Berlin. Nicht nur darin ähnelt er Peter Hille, sondern vor allem in seiner Bevorzugung literarischer Kurzformen: Drostes Kurzgeschichten, Sprachglossen und Gedichte weisen ihn als polemischen Satiriker, sehr genauen Beobachter und wortschöpferischen Sprachartisten aus. Für seine authentisch-polemische, aber ebenso auch sensibel-lyrische Sprache wurde Wiglaf Droste 2005 mit dem Annette von Droste-Hülshoff-Preis ausgezeichnet, und die Süddeutsche Zeitung apostrophierte ihn als „einen der besten deutschen Prosa-Autoren“ und „den Tucholsky unserer Tage“.

Die Jury des Nieheimer Schuhu urteilte:

„Wiglaf Droste zeichnet eine höchst produktive Aversion gegen hohles Pathos, angemaßte Wichtigkeit und manierierte Rhetorik aus, die er provokativ-polemisch in seinen satirischen Essays, Gedichten und Songs geißelt. Doch richtet sich seine Polemik nicht vorrangig gegen Personen, bestimmte Parteien oder Institutionen, sondern allgemein gegen die empörende Diskrepanz von geschöntem Gerede und tatsächlichem Verhalten, die Extrovertiertheit der Medien und den Sprachverfall unserer Zeit. Was ihn antreibt, ist die Restitution einer authentischen Wahrhaftigkeit. Droste hält dieser überhitzten, durchökonomisierten und eitlen Zeit seinen satirischen Spiegel vor.

Und so verbinden ihn Freiheit des Geistes und feinste Sprachartistik mit dem Ahnherrn des Preises, Peter Hille.“ Presse Droste

Wiglaf Droste ist am 15. Mai 2019 nach längerer Krankheit im Alter von 58 Jahren verstorben.

An den Anfang scrollen